und holt in furioser Schlussphase zwei Punkte
Das war Mal wieder nichts für schwache Nerven, der Meinung waren auch die Mitgereisten Fans des HC Deggendorf, die den weiten Weg nach Indersdorf auf sich genommen hatten. Denn trotz
zwischenzeitlichem 5 Tore-Rückstand neun Minuten vor Spielende, entfachten die Deggendorfer ein wahres Feuerwerk und konnten in der 60. Minute durch Tom Aigner noch den Siegtreffer gegen den
Verfolger aus Indersdorf verbuchen.
Trotz der langen Anreise von circa eineinhalb Stunden, verspürte man bereits in der Kabine, dass die Donaustädter heiß auf die Punkte waren. Denn die Indersdorfer lagen in Lauerstellung nur zwei Punkte hinter den Deggendorfern und hätten in der Tabelle durch einen Sieg gleichziehen können.

Bereits vor dem Spiel war klar, dass Preiß, Poek und Eberhardt noch beruflich fehlen werden, Buchner nach wie vor verletzt. Und dann schmeißt auch noch der angeschlagene Helber vor Anpfiff das Handtuch, die verletzte Schulter spielte nicht mit. Kurzzeitig zeichneten sich Sorgenfalten auf der Stirn der Coaches Hajsman und Herrlich ab. Doch prompt folgte die Umstellung. Lotos, Grbic und Roth agierten im Rückraum, Aaron Zaglauer auf der Außenposition mit der Option an den Kreis aufzulösen.
Und die HCDler fanden sofort ins Spiel. Die Abwehr stand stabil, Detlaf vernagelte seinen Kasten von Beginn an. Und auch vorne wurde sowohl der Positionsangriff, als auch das Tempospiel sicher in Zählbares umgemünzt. Grbic, Roth, Stubhahn und Lotos- zack stand es 1:4 nach neun Minuten. Die Deggendorfer schienen die Schmach der Vorwoche verdaut zu haben. Doch wie bereits so oft, fingen die Gäste an den Faden zu verlieren. In der Abwehr kassierte man leichte Treffer und vorne vergab man erneut reihenweise Hochkaräter. Die Folge? Der TSV Indersdorf kam Schritt für Schritt ran und so gelang der Angriffsachse um Top-Scorer Bärsch in der 16. Minute zunächst der Ausgleich, ehe sie fünf Minuteh später eine 3-Tore-Führung herausspielen konnten. So ging es dann auch in die Halbzeitpause, beim Spielstand von 10:7.

Die Trainer ermahnten, dass noch Alles möglich sei, jedoch müsse man ein anderes Gesicht im zweiten Spielabschnitt zeigen, als in der Woche zuvor gegen Landshut. Und so betraten die HCler erneut die Platte, nichts ahnend, dass es die kommende Halbzeit in sich haben sollte. Allerdings zeigte sich zunächst das gleiche Bild wie zu Ende der ersten Hälfte. Nach wie vor vergab man vorne zu viele Chancen und in der Defensive fand man einfach keinen Zugriff auf den Angriff des TSV. Und anstatt den Anschluss zu finden, bauten die Gastgeber ihre Führung bis zur 47. Minute auf fünf Treffer aus. Coach Hajsman zieht mit der Time-Out-Karte nochmal die Reißleine. Er bringt Slavik für Detlaf im Tor und stellt in der Abwehr auf die offensive 3:2:1- Variante um. Genau diese Maßnahmen, sollten nun die Wende einläuten. Denn von nun an, passte einfach alles und die Deggendorfer fanden ihr Feuer und die Leidenschaft wieder! Die Indersdorfer fanden nun keine Mittel mehr gegen den klasse agierenden Abwehrverbund, nach vorne konnte man deswegen mit viel Tempo agieren, was vor Allem Stubhahn und Lotos eiskalt ausnutzen und fünf Minuten vor Spielende auf 18:18 ausgleichen konnten.

Jetzt griffen einfach alle Zahnräder inneinander: Slavik mit überragenden Paraden im Kasten, Zaglauer blockt zwei Würfe, Aigner verwandelt eiskalt seine Strafwürde und das Wichtigste: jetzt hatten die Deggendorfer das Momentum auf ihrer Seite! Der Spielstand 18:19 durch Roth, es beginnt die letzte Spielminute! Die Indersdorfer spielen den Angriff lange runter und schaffen es, 5 Sekunden vor Schluss den 19:19 Ausgleichstreffer zu erzielen. Und mit dem was jetzt passierte, rechnete wohl keiner.
Slavik reagiert blitzschnell und befördert den Ball zu Stubhahn an die Mittellinie, der schnell den Anwurf ausführen möchte. Jedoch befinden sich drei Indersdorfer Spieler im Anwurfskreis und einer davon reißt Stubhahn zu Boden- ein klares Foul! Und da noch zwei Sekunden zu spielen waren schreibt das Regelwerk eine klare Bestrafung vor: die blaue Karte (sofortige Disqualifikation mit Bericht wegen unsportlichen Verhaltens) und ein 7-Meter-Strafwurf für die Deggendorfer. Die Uhr war nun abgelaufen, 60:00 Minuten stehen auf der Anzeige. Und der Strafwurf? Nun eine Aufgabe für den Spieler, der wohl keine Nerven hat. Tom Aigner schnappt sich erneut den Ball.... und netzt ein!

Unfassbarer Jubel auf Seiten der Deggendorfer! Einen 5-Tore-Rückstand auf diese Zeit und auf diese Art und Weise aufholen, da mussten erst einmal ein paar Gefühle raus! „Heute bin Ich stolz auf mein Team, dass sie mit so viel Kampf und Leidenschaft noch die Wende geschafft haben“, so Coach Hajsman. Mit den zwei Punkten verschafft sich der HC Deggendorf etwas Luft gegenüber dem Verfolger aus Indersdorf und rangiert nun Punktgleich mit Eching und Burghausen auf Platz 5. Somit steigt am kommenden Samstag in heimischer Halle der nächste Showdown, wenn eben genannter SC Eching an der Donau gastiert. Dann hat man die Chace auf die nächsten Big-Points!
Für Deggendorf spielten: (Tor) Slavik, Detlaf, (Feld) Stubhahn(8/1), Lotos(5), Aigner(3/3), Roth(3), Grbic(1), Baumann, Helber, Sandweger, Kohlbauer, Maurer, Zaglauer und Grill.
Die Siegesserie weiter ausgebaut hat die weibliche C-Jugend. Die Mädels konnten auswärts bei der SG Post/Süd Regensburg deutlich mit 12:22 die Oberhand behalten und bleiben weiterhin
ungeschlagen.
Und auch die männliche D-Jugend konnte an ihrem Spieltag gegen die HSG Straubing (30:14) und die HSG Bayerwald (3:21) zwei deutlich Siege feiern.
Bericht: Valentin Lotos