
Nach dem vergangenen Wochenende, hatte der HC Deggendorf wohl nicht nur einen Grund, um Partystimmung aufkommen zu lassen. Zum einen konnte man im letzten Saisonspiel vor einer prall gefüllten Kulisse in der Comenius-Halle vor heimischen Publikum nochmal ein wahres Handballfest feiern. Der Lohn: Zwei Punkte, ein sensationeller fünfter Tabellenplatz (noch vorm Rivalen aus Metten) und jede Menge Bier. Wo das Bier herkommt? Das ist der Dank aus Landshut, die sich im Fernduell gegen die SSG Metten durch einen Sieg und der gleichzeitigen Niederlage der Freisinger in Deggendorf am letzten Spieltag noch die Meisterschaft und somit den Aufstieg sichern konnten.
Mit Hochspannung schaute somit von Anfang an die gesamte Liga auf das Fernduell, in dem die beiden Mannschaften vom „Donaustrand“ die Hauptrolle spielen sollten. Die TG Landshut (punktgleich mit dem Tabellenführer Freising-Neufahrn) musste gegen Metten ran, die Freisinger traten ihre lange Reise an die Donau an, die sich für sie leider nicht auszahlte. Die Deggendorfer waren hochmotiviert. Das lag nicht nur am versprochenen Bier aus Landshut im Falle eines Sieges. Viel eher wollte man die geniale BOL Saison vor heimischen Publikum krönen und nochmal zeigen, warum man in dieser Liga zurecht bis zuletzt auch im oberen Mittelfeld bravourös mitspielen konnte. Bis auf die Langzeitverletzten war wieder ein voller Kader vorhanden, neu dabei war Moritz Distler, der eine kuriose Handball-Vergangenheit hinter sich hat: angefangen in der Ersatz-Truppe des HC Erlangen, bei denen er in Deutschland höherklassig Erfahrung sammelte, ehe er durch ein Vertragsangebot in die Englische Erste Liga auf die Insel wechselte, um dort einige Jahre sein können zu zeigen.

Die Trainer Hajsman und Herrlich setzten aber zunächst auf die bewährte Rückraumformation Poek, Lotos und Grbic. Und die Deggendorfer sofort mit dem Blitzstart: Poek, Stubhahn und Lotos innerhalb drei Minuten mit der 3:0 Führung- die Gäste wussten nicht, wie Ihnen geschah. Hinten stand die offensive Deckung sicher und auch Goalie Slavik erwischte nochmal einen wahren Sahnetag und fischte den Freisingern ein ums andere Mal den Ball heraus. Und vorne klappte einfach alles. Schöne Spielzüge, Tempospiel und die tolle Chancenverwärtung zwang den Gäste-Coach bereits nach 9 Minuten beim Spielstand von 6:2 zum ersten Time-Out. Die Halle bebte- ein Top-Start für die Hausherren. Und die machten gleich munter weiter. Die unter Zugzwang stehenden Freisinger fanden vorne wie hinten keinen Zugriff auf die Deggendorfer, die Ein uns Andere mal den Ball im Netz der Gäste versenkten. Kohlbauer vom Kreis mit der ersten 9(!) Tore Führung für Deggendorfer bereits in der ersten Halbzeit. Jeder Einzelne zeigte was er konnte, ein wahrer Genuss für die Augen der zahlreichen Fans. Mit 15:8 ging es dann in die Halbzeit, in der es für die Trainer sicher nicht viel zu beanstanden gab.

Und die zweite Hälfte sollte eine Spiegelbild der Ersten sein. Die Münchner Vorstädter weiterhin an beiden Enden der Platte verunsichert, die Deggendorfer zeigten weiterhin Handball vom Feinsten. Und so zog man Tor um Tor davon, Lotos in Minute 44 mit der ersten 10-Tore-Führung. Bereits zu diesem Zeitpunkt war die Messe gelesen. Die Hausherren in höchster Euphorie, bereits hängende Köpfe auf der Bank der Freisinger, denen wohl schön langsam bewusst wurde, dass sie die Meisterschaft und den Aufstieg aus der Hand gegeben hatten. Nun gingen die HCler dann doch etwas runter vom Gas, rotierten nochmals durch, dass jeder Spieler Einsatzzeiten zum Saisonabschluss bekommt. Schön zu sehen war, dass der Spielfluss dadurch nicht negativ beeinflusst wurde - Distler und Co. fügten sich toll ein und so kam es, dass die Deggendorfer mit einem höchst verdienten 28:21 die Saison beenden.
Jetzt heißt es erstmal die kleine Sommerpause zu genießen, ehe man sich Ende Juni wieder langsam auf die neue Bezirksoberliga Saison konzentrieren und vorbereiten will. Für Deggendorf spielten: (Tor) Slavik, Eberhardt, Detlaf, (Feld) Lotos(8/1), Poek(7), Roth(4), Stubhahn(3), Distler(2), Kohlbauer(2), Maurer(1), Grbic(1), Baumann, Grill, Schoenenberg und Aigner.
Bericht: Valentin Lotos
Auch auf den Sommer freuen wird sich die weibliche C-Jugend. Und zwar nicht wegen der Pause. Im Gegenteil: sie bereiten sich auf Qualifikationsturniere zum Aufstieg in die Bezirksoberliga vor.
Hierzu folgen weitere Informationen.