Während die Herren insgeheim mit zwei schönen Pluspunkten beim Aufsteiger gerechnet hatten, war für die Oberliga-Damen der SSG der Pfaffenhofener Fall klar: Gegen den Landesliga-Absteiger und verlustpunktfreien Tabellenführer braucht man sich keinen Illusionen hinzugeben. Deshalb ließen sich die Schützlinge der beiden Trainer Kerstin Scheichenzuber und Sebastian Klima fröhlich von dem Motto leiten: "Wir haben hier nichts zu verlieren". Kanonenfutter wollten die Klosterinnen aber auch nicht sein.

Und das zeigte Wirkung: Den Gegner gleich zu Beginn mit einer Torflut handlungsunfähig zu machen, das gelang den MTV-Damen diesmal nicht. Denn ausgerechnet der Angriff als bisherige Schwachstelle der Klosterinnen spielte plötzlich stark auf. Zur Freude des SSG-Trainergespanns blieben Mettens Damen dem Favoriten bis zum 10:11 dicht auf den Fersen. An der Abwehr der Gäste wiederum arbeitete sich der haushohe Favorit mit anschwellendem Frust fast ergebnislos ab. Zudem brachte ein kürzlich einstudiertes neues Defensivkonzept den Kontrahenten phasenweise aus dem Konzept, die erneut in Bestform haltende Keeperin Vanessa Riedl tat das Ihrige dazu. Nach dem 14:17-Rückstand zur Pause wirkte das „Jetzt-erst-recht“-Motto wie eine Ladung aus dem Mettener Turbo. Zwar drückte der Ligaprimus nun ordentlich auf die Tube. Aber die Ilmstädterinnen hatten die Rechnung ohne Metten gemacht. Die Klosterinnen bekamen jetzt Lust auf zwei Erfolgspunkte, schalteten Pfaffenhofens Torjägerin aus und kämpften sich trotz der im Spiel erlittenen Blessuren und Wehwechen auf 20:22 heran.

Eine ganz heiße Schlussphase folgte, in der die Pfaffenhofenerinnen ihre Chancen im Stile eines sicheren Aufstiegskandidaten besser verwerteten. Dennoch stellten Mettens Spielerinnen und Trainer voller Stolz fest: „Wir haben heute gezeigt, welches Potenzial das Team hat und wozu es fähig gewesen wäre,“ so die Übungsleiter Scheichenzuber und Klima übereinstimmend.
In Pfaffenhofen spielten: (Tor) Vanessa Riedl; (Feld) Theresa Lehner, Nadine Kaczmarkiewicz (2 Tore), Manuela Staudinger (1), Alexandra Baumann (4), Lena Steininger (5/ davon 1 verwandelter 7-Meter-Strafwurf), Ramona Achatz (4), Rebecca Kadlec, Tanja Staudinger (2), Nina Kuen, Alexandra Venus (4), Milena Niewöhner.
Nächstes Spiel: Samstag, 11.Januar 2020, 19 Uhr, Heimspiel gegen MBB SG Manching.
Bericht: Milena Niewöhner und Peter Dermühl
Fotos: Harry Rindler