Man hatte Alles selbst in der Hand. Doch letztendlich scheiterte der HC Deggendorf wieder nur an sich selbst. Noch 40 Sekunden auf der Uhr, ein Tor Führung, eine Auszeit und Ballbesitz. Eine „gemähte Wiese“ könnte man sagen. Doch die Deggendorfer schaffen es auf diese Zeit sogar zwei Ballbesitze abzugeben, schaffen nur ein Unentschieden - in der aktuellen Situation einfach zu wenig.

Warum es über weite Strecken ein chaotisches Spiel war? Das lag vor Allem an den beiden Unparteiischen aus München-Laim. In einem stets fairen Spiel standen am Ende insgesamt vier Verwarnungen, 18 Zeitstrafen und eine rote Karte. Beide Trainer waren sich nach dem Spiel einig: das war definitiv deutlich zu überzogen und komplett unnötig. Leider wurde das Spiel dadurch sehr hektisch und unattraktiv. Bereits vor dem Spiel mussten die Deggendorfer wieder Verluste hinnehmen. Aigner und Kohlbauer mussten kurzfristig verletzungsbedingt passen, auch Sandweger fehlte. Nichts desto trotz hatten die HCler Alles in eigener Hand, der Kader stark genug um gegen den Tabellenletzten die wichtigen zwei Punkte zu holen.
Chaotisch ging es bereits zu Beginn los, so dass sich die Trainer beider Teams erstmal die Augen reiben mussten. Bereits innerhalb der ersten 10 Minuten vergaben die Unparteiischen vier 2-Minuten-Zeitstrafen und drei Verwarnungen. Natürlich wurde auch, wenns von den Schiedsrichtern ermöglicht wurde, Handball gespielt und es ging um Tore. Da hatten jedoch zu Beginn auch die Schiris ein Wörtchen mitzureden. Die Hausherren gingen mit 5:2 in Führung, davon erzielten sie vier Treffer von der Strafwurflinie. Die Deggendorfer wussten gar nicht, wie Ihnen geschah. Leider hatte man selbst auch im Angriff wieder deutliche Probleme in der Chancenverwertung. So vergab man gleich zu Beginn, trotz klasse herausgespielter Angriffsaktionen, glasklare Torchancen, wodurch man ins Hintertreffen geriet. Bis zum Spielstand von 6:2 sah es bereits sehr früh zappenduster für den HC aus, erneut kein Aufbäumen, keine Aggressivität, kein Ehrgeiz.
Jedoch fanden die Donaustädter plötzlich besser in die Partie. Die gegnerische Abwehr wurde durch einfachste Kreuzbewegung ausgehebelt und dann passte es auch im Torabschluss. Stubhahn, Zaglauer, Lotos und Grbic mit einem 0:4-Lauf zum 6:6 (17. Minute). Auf Einmal war die Partie wieder völlig offen. Doch die Deggendorfer konnten dieses Momentum nicht auf ihrer Seite halten. Jetzt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der leider zu oft aufzeigte, warum beide Teams auf den letzten beiden Tabellenplätzen stehen. Einfach Ballverluste, technsiche Fehler und Unsicherheit im Torabschluss. Die beiden Unparteiischen waren dann noch die Kirsche auf einem Spiel, dass eher Bezirksliga-Niveau hatte. Bis zur Halbzeit kann sich keine der beiden Teams absetzen, mit 12:12 geht es in die Kabine.

Trainer Klaus Meinberger hatte nocht viel zu sagen, da leider Alles beim Altbekannten war. In der Chancenverwertung war man einfach wieder zu schludrig, in der Abwehr fehlte das gemeinsame Agieren im Verbund. Auch im zweiten Spielabschnitt änderte sich am Spielgeschehen nicht viel. Jediglich die Unparteiischen gingen nun zeitweise etwas sparsamer mit den Zeitstrafen um. Bis zur Mitte der zweiten Hälfte blieb das Spiel ausgeglichen. Der an diesem Tag gut agierende Valentin Lotos mit dem 20:19 Anschluss, ehe ein dreifacher Jakob Stubhahn durch seine Treffer eine kleine Führung für seine Farben herausholt. Grbic erhöht dann noch auf eine 3-Tore-Führung (20:23, 48. Minute). Zu diesem Zeitpunkt hatten die HCler alles im Griff, das Spiel eigentlich unter Kontrolle. Doch die Donaustädter im Angriff erneut mit einfachen Ballverlusten, die Heimmannschaft pirscht sich wieder ran. Jetzt mischten die Schiris die Partie wieder etwas auf. Zunächst 2-Minuten und damit Rot gegen Lotos, dann noch komplett zu Unrecht zwei Minuten gegen die Deggendorfer Bank - der HCD in doppelter Unterzahl. Doch die Deggendorfer winden sich sogar aus dieser Situation. Jetzt noch eine Minute auf der Uhr, Führung, Ballbesitz. Was jetzt passiert, steht bereits in der Einleitung. „Ich wollte sogar noch ein TimeOut nehmen, doch wir haben im Angriff zweimal den Ball so schnell vertändelt, dass Ich nicht mal die Zeit dazu hatte. Wir hatten einfach Alles selbst in der Hand und haben das Spiel wieder aus der Hand gegeben“, so Coach Meinberger nach dem Spiel. Der Waldkraiburger Lode gleicht mit der Schlusssirene ironischerweise vom 7-Meter-Strich zum 26:26 aus. Eine schmeichelhafte Punkteteilung, die leider keinem der beiden Teams so wirklich weiterhilft. Jetzt heißt es nächste Woche wieder Alles geben und zu versuchen, den Klassenerhalt noch klar zu machen. Jedoch kommt mit dem TV Eggenfelden nicht gerade ein Lieblingsgegner der Deggendorfer an die Donau.
Für Deggendorf spielten: (Tor) Blöchinger, Detlaf, (Feld) Stubhahn(9/1), Lotos(5/1), Grbic(5/2), Roth(4), Zaglauer(3), Baumann, Preiß, Buchner, Grill und Recica.
Auch nur ein Unentschieden gab es für die weibliche B-Jugend. Gegen den TSV Simbach hieß es am Ende 20:20. Auch hier wäre, wie bei den Herren, mehr drin gewesen.
Bericht: Fritz Helber
